Am Samstag begann die Punktspielsaison für unser neues
Team der D-Junioren mit einem Auswärtsspiel gegen den Lokalrivalen.
Positiv war zunächst, dass wir diesmal nicht weit reisen
mussten, da das Spiel auf der Sportanlage am Rosentunnel ausgetragen wurde.
Wahrscheinlich waren deshalb auch fast alle pünktlich zum
Treffpunkt erschienen.
Mit dem Wetter konnten zumindest die Aktiven sehr
zufrieden sein, wobei einige Zuschauer diesen Septembermorgen als etwas zu kühl
empfanden.
Letztendlich sollte noch erwähnt werden, dass nach dem
Spiel alle Beteiligten ohne persönliche Schuldzuweisungen auskamen und diese
erste, wenn auch sehr hohe Niederlage, von den meisten recht emotionslos
hingenommen wurde.
Am Spiel durften diesmal folgende Spieler teilnehmen:
Arda, Fee, Franek, Ivo, Jason, Julian, Leon, Lucio,
Marcel, Mike, Milo, Nicolas und Selina(Luisa stand trotz Krankheit
einsatzbereit zur Verfügung, wurde aber geschont)
Es standen auch ständig acht Leute auf dem Feld, was
jedoch nicht heißt, dass auch alle gemeinsam versuchten, miteinander Fußball zu
spielen.
Milo hatte heute nicht seinen besten Tag. Mindestens ein
halbes dutzend seiner Spieleröffnungen kamen, meist recht zentral, direkt auf
einen Gegenspieler.
Die Abstöße, Abwürfe und Abschläge, die dann auf seine Mitspieler
kamen, wurden von diesen leider oft nicht unter Kontrolle gebracht.
Manch ein Spieler stoppte den Ball weiter, als er ihn je
hätte schießen können.
Maximale Aufregung und hohe Nervosität schienen bei
einigen ganz tief drin zu stecken.
Für die vier Spieler/in, die anscheinend noch Normalform
hatten, war der Gegner dann einfach zu stark.
Nicht, dass Finkenkrug individuell technisch besser war,
aber die einfache Art, Ball und Gegner laufen zu lassen und die Fehler umgehend
zu bestrafen, machten den Unterschied aus.
Während Finkenkrug im Spiel nach vorne bereits die
Abwehrspieler der Eintracht angriffen und so unter Druck setzten und zu oft
falschen Entscheidungen provozierten, zogen sich die Spieler der Eintracht bei
Ballbesitz des Gegners ganz tief in die eigene Hälfte zurück, ohne den Gegner
im Aufbau und im Passspiel effektiv zu stören.
Nutzte Finkenkrug die gesamte Breite des Spielfeldes, um
sichere Pässe an die eigenen Mitspieler zu bringen, die diese dann wegen des
ausreichenden Platzes immer gut kontrollieren konnten, war das Spiel der
Eintracht diesmal derart eng, dass vom Spieler auf der linken Seite bis zum
Spieler auf der rechten Seite weniger als zehn Meter Platz waren.
Dafür lag dieser „Schlauch“ dann aber auch in einer Länge
von etwa 30 Metern mittig im Spielfeld. Dies führte zu vielen „Stockfehlern“
und oft sprang der Ball dann hoch und niemand versuchte dann, den Ball wieder
flach auf den Boden zu bekommen.
Beim Gegner wurde jeder Spieler mit in das Angriffsspiel
genommen und so verteilten sich alle Finkenkruger in der gesamten Breite des
Feldes auf einer Länge von maximal 15 Metern.
Julian stand als hinterster Abwehrspieler meist nur acht
Meter vor dem eigenen Tor, so dass Milo, der diesen Raum als Torwart gerne für
sein Spiel nutzt, fast ständig auf der eigenen Torlinie stand. Beide redeten
leider auch nicht miteinander und auch weder Marcel noch Selina oder auch
andere sahen sich genötigt, in irgendeiner weise zu kommunizieren.
Wie in der F-Jugend hatten fast alle Spieler der
Eintracht zu jeder Zeit des Spieles mehr mit sich selbst als mit dem Spiel zu
tun und so konnten die Finkenkruger einen Angriff nach dem anderen in Richtung
Eintracht-Tor bringen.
Dadurch, dass Milo der Platz fehlte, sich drei bis vier
Meter vor seinem Tor zu postieren, da dort meist die Abwehrspieler standen,
lies er das Tor auch regelmäßig groß und weit geöffnet, so dass dies von allen
gegnerischen Spielern immer wieder zu Distanzschüssen genutzt wurde.
Die normalen Angriffszüge der Finkenkruger sahen sehr
gelungen und einstudiert aus.
Mit gekonnten Doppelpässen und Überzahlspiel bewegten sie
sich immer wieder schnell über die Außenpositionen bis zur Grundlinie vor. Dann
folgte ein Querpass oder eine Flanke und der ungedeckte Spieler im Zentrum
brauchte vor dem Tor nur noch dem Ball entgegen zu gehen – TOR !!!
Wie eine Blaupause wiederholte sich dies, ohne dass auch
nur ein Abwehrspieler der Eintracht entscheidendes entgegen setzen konnte.
Unsere Spieler liefen zwar immer auf den Gegenspieler zu
und auch brav nebenher, aber niemand sah dabei auf den Ball oder sah sich gar
genötigt, diesen auch mal weg zu spitzeln.
Franek, der ja im Allgemeinen über hohe fußballerische
Qualitäten verfügt, spielte zunächst im Angriff, wo aber bis zur Hälfte des
ersten Spielabschnittes gar kein Ball hinkam, so dass seine Qualitäten für das
Spiel der Eintracht komplett ungenutzt blieben.
Dort, wo es ständig „brannte“ waren Spieler aufgestellt,
die nun leider nicht über ähnliche fußballerische Qualitäten verfügen, so dass
FF geradezu mühelos auf Torejagd gehen konnte.
Zur Halbzeit stand es 7:0.
In der zweiten Halbzeit sah einiges bereits ein wenig
besser aus und so blieb uns eine zweistellige Niederlage erspart, am Ende stand
es 9:0 für den SV Falkensee Finkenkrug.
Lediglich in den Spielabschnitten, in denen nahezu alle
älteren Spieler der Eintracht auf dem Feld waren, hatte man das Gefühl, dass
unser Team den Finkenkrugern, wenn auch nur durch körperlichen Einsatz, ein
wenig Paroli bieten konnte.
Auch wenn man vielleicht denkt, alles wäre schlecht, muss
man an dieser Stelle diejenigen nennen, die durchaus gute Tagesform hatten und
bei denen alles auch nach Fußball aussah.
Von Außen sah es zumindest so aus, als wären dies Selina,
Mike, Franek und gelegentlich Nicolas und Ivo gewesen.
Positiv an dieser Niederlage ist auf jeden Fall, dass
diese jetzt, am Anfang der Saison kam und nun alle genau wissen, woran
gearbeitet werden muss.
Unser Team steht nun gleich auf dem letzten Tabellenplatz.
Alle anderen Mannschaften stehen vor uns und werden in
den nächsten Wochen unsere Gegner sein.
Ein ambitioniertes Ziel kann es nun sein, Schritt für
Schritt den Tabellenkeller zu verlassen und sich stetig zu verbessern.
Auf ein gutes Gelingen.
B.R.