An diesem recht milden Herbstsamstag
durften wir etwas länger schlafen.
Erst um 12:45 Uhr sollte unser viertes
Punktspiel ausgetragen werden.
Am Vorabend wurde unser Trainer Jan in den
Vorstand der Eintracht gewählt und so waren dann auch insgesamt gleich drei
frisch gewählte Vorstandsmitglieder bei diesem Spiel anwesend, da sowohl Andrea
als auch Michael am Sportpark Rosenstraße präsent waren.
Die Motivation war entsprechend hoch und
bei einem Blick auf die Tabelle war wahrscheinlich allen klar, dass dieses
Spiel für die nächsten Wochen mindestens richtungsweisend sein würde.
Bei einem Sieg wäre man nur noch einen
Punkt hinter dem Tabellenzweiten, und auf Tuchfühlung mit dem Spitzenreiter.
Wobei unser Team dann noch ein Spiel
weniger hätte als die drei Mannschaften vor uns.
Eine Niederlage hätte hingegen einen großen
Rückschritt bedeutet.
Aufgrund der vielen Trainingseinheiten in
den vergangenen Wochen, insbesondere auch wegen des regelmäßigen Lauftrainings,
dass alle Spielerinnen und Spieler fleißig zur Verbesserung ihrer Kondition
nutzten, waren die Erwartungen an das erste Spiel nach der dreiwöchigen
Spielpause entsprechend hoch.
Bei diesem Spiel waren mit dabei:
Annabel, Luisa, Nia, Arda, Cedric, Fe,
Felix, Lennard, Liam, Lucio und Milo
Eine erste Schrecksekunde gab es leider
schon vor dem Beginn des Spiels, als Milo einen sehr hart geschossenen Ball aus
wenigen Metern an seine Fingerspitze bekam und zunächst nicht mitspielen
konnte.
Bundesligavereine stellen ja bei diesen
Schussübungen unmittelbar vor einem Spiel immer ihre Reservetorhüter in das
Tor, in den unteren Spielklassen haben die meisten Mannschaften jedoch meist
nur einen Torwart im Aufgebot, da kann so etwas bei solchen Übungen schon mal
passieren ...
Fe zog sich deshalb rasch ein Torwarttrikot
über und stand dann in den ersten Minuten im Eintracht-Tor.
Gleich nach einer Minute konnte Fe dann
auch schon zweimal hintereinander zeigen, dass er durchaus gute
Torwartqualitäten besitzt. Er wehrte znächst einen schönen Schuss eines
gegnerischen Angreifers ab und parierte im Anschluss auch noch den Nachschuss.
Glück gehabt, dachten alle, nur Eckball!
Dieser wurde dann aber von dem Schützen der
Bornimer Mannschaft sehr schön ausgeführt, die Flugbahn wurde lang und länger,
der Ball flog an Freund und Feind vorbei und so landete er in der „langen“ Ecke
des Tores, 0:1 nach nicht einmal zwei Minuten.
Völlig unbeeindruckt spielten alle weiter,
als wäre nichts passiert. So war es dann auch nur eine Minute später Arda, der
die erste von insgesamt vier Großchancen nicht zum Torerfolg nutzen konnte.
Knapp zwei Minuten später war es erst wieder Arda und im Anschluss Luisa, die
das Tor nicht trafen.
Draußen waren alle auch schon mittelmäßig
aufgeregt, man sah wie die Zeit verstrich und wie Bornim mittlerweile schon
nicht mehr verdient führte.
Das Runde musste ins Eckige.
Milo fühlte sich mittlerweile etwas besser,
zog seine Torwarthandschuhe an und signalisierte Jan, dass er wieder bereit
wäre.
Rene, der sich mal wieder als
Schiedsrichter zur Verfügung stellte, unterbrach kurz und so wurde zum ersten
mal gewechselt.
Zunächst war es dann aber die Mannschaft
aus Bornim, die ein paar mal gefährlich vor das Falkenseer Tor kam, ohne jedoch
zählbares für sich verbuchen zu können.
Das Team von Falkensee zeigte kaum
Laufbereitschaft und niemand lief sich in den Situationen des eigenen Ballbesitzes
frei. Sowohl bei Einwürfen als auch bei Abstößen blieben alle brav neben oder
hinter ihren Gegenspielern stehen und so kamen die Bälle oft nur durch Fehler
der Gegner und zufällig an den eigenen Mitspieler.
Diese Spielsituationen kennen wir ja nun
bereits aus vielen Spielen der E1 unserer Eintracht.
Wenn in solchen Phasen die gegnerische
Mannschaft die fußballerischen Mittel besitzt, fallen ganz schnell ein paar
Tore gegen uns und man kann ein Spiel innerhalb weniger Minuten abgeben.
Bornim besaß diese Qualität zum Glück nicht
und so machen in solchen Partien diejenigen Spieler den Unterschied, die mit
viel Elan, Schnelligkeit und Spielwitz ein Spiel ganz alleine unterhalten
können.
Wie schon in vielen Spielen der
Vergangenheit war es an diesem Tag wieder Cedric, der nicht nur die größte
Fan-Gemeinde an diesem Tag an den Falkenseer Sportpark lockte, sondern der bei
vielen Zuschauern auch die Frage aufkommen ließ, wie lange er wohl noch im
Eintracht-Trikot auflaufen wird und wann er in einem anderen Verein
höherklassig spielen wird …
Jedenfalls war bereits fast die Hälfte des
ersten Durchgangs vorbei, als Cedric die Kugel in der eigenen Hälfte mitnahm,
sich im Laufduell gegen drei Bornimer durchsetzte und herrlich zum 1:1
einnetzte.
Es dauerte nun noch einmal knapp zehn
Minuten, ehe Cedric wieder frei vor dem Bornimer Torwart zum Schuss kam, dieser
den Ball zurück ins Feld abwehrte und Luisa sich diese Chance diesmal nicht
entgehen lies. Kraftvoll schoss sie den Ball zum 2:1 ins Tor.
Die Bornimer fielen im Anschluss an diesen
Treffer in Schockstarre und so war es wieder Cedric, der die verbleibenden
anderthalb Minuten der ersten Halbzeit nutzte und zweimal in seiner
unvergleichlichen Manier mit dem Ball am Fuß jeweils über die rechte
Angriffsseite kommend, das Sportgerät mit strammen Schüssen unhaltbar im Tor
der Bornimer versänkte.
In der zweiten Halbzeit war dann die Luft
bei den Gästen aus Bornim raus und unser Team behielt auch weiterhin die
Überhand in einem für uns besser werdenden Spiel.
Das Zusammenspiel zwischen allen
Mannschaftsteilen klappte nun auch ganz gut und nachdem sich unser Team zehn
Minuten an die neue Spielrichtung gewöhnt hatte, war es wieder Cedric der in
der 35. Minute das 5:1 und in der 36. Minute das 7:1 erzielte.
Annabel, die in diesem Spiel die
Kapitänsbinde trug(in
geheimen Fachkreisen wurde versichert, dass dies nicht mit der Wahl ihres
Vaters zum 1. Vorsitzenden in direktem Zusammenhang stand), durfte in den letzten
zehn Minuten des Spiels offensiv spielen und sie bekam einige gute Vorlagen,
die sie jedoch zunächst nicht verwandeln konnte.
Ihre dritte gute Chance war es, die sie
dann zum viel umjubelten 8:1 nutzte.
Hinten stand man relativ stabil und die
wenigen Bälle, die auf das Eintracht-Tor kamen, konnte Milo entschärfen.
In der 50. Minute kamen die Bornimer dann
doch noch zum 8:2, dies war dann auch gleichzeitig der Endstand.
Bemerkenswert war das äußerst faire
Verhalten der Bornimer insgesamt. Sowohl die Spieler, die Trainer und Betreuer
als auch die Eltern der Spielerinnen und Spieler waren sehr angenehme Gäste,
dafür an dieser Stelle ausdrücklich der Dank an den Verein SG Bornim.
Sollte es unserer Mannschaft gelingen, in
der nächsten Woche drei Punkte aus Dallgow zu entführen, greift die Mannschaft
wohl direkt in den Kampf um die Tabellenführung ein.
Dafür schon jetzt an dieser Stelle viel
Glück Eintracht!
B.R.